Die Feuerwehr Baden ist umgezogen

Am Samstag war es endlich soweit. Nach Zwei Jähriger Bauphase zog die Ortsfeuerwehr Baden in das neue Feuerwehrhaus an der Hainkämpe. Nachdem das Gesundheitsamt Verden den eigentlichen Marsch vom alten Gerätehaus an der Bahnhofstraße kurzfristig aufgrund Bedenken des Infektionsschutzes untersagt hatte trafen sich die Kameraden, getrennt in Gruppen direkt am neuen Feuerwehrhaus.

Die Einteilung in Gruppen „Entzweit“ die Ortsfeuerwehr Baden schon seit Anbeginn der Corona Pandemie und dient dem Sicherstellen des Brandschutzes in Baden. Sollte eine positiver Corona Fall in der Ortsfeuerwehr auftreten, so muss „nur“ die hälfte der Kameraden in Quarantäne, die andere Hälfte kann den Brandschutz sicherstellen. So kam es am Samstagnachmittag zu einem, für eine Einweihung ungewohntes Bild. Während die Gruppe B, diese Woche in Einsatzbereitschaft, in Einsatzklamotten in und vor der Fahrzeughalle auf die Einweihung wartete, so trafen sich die Kameraden der Gruppe A in Uniform vor der Feuerwehrhaus auf dem Parkplatz und trafen sich im Gebäude in den Schulungsräumen.

Nachdem ein paar Kameraden der Einsatzgruppe B die Einsatzfahrzeuge von der Bahnhofstraße zur Hainkämpe gefahren hatten, wurden sie am neuen Gelände jubelnd in Empfang genommen. Aufgestellt in zwei Gruppen Begrüßte Ortsbrandmeister Michael Albers die Kameraden der Ortsfeuerwehr Baden und die wenigen Gäste, die zu der Einweihung zugelassen waren.

Michael Albers lies kurz die Geschichte der Ortsfeuerwehr Baden an der Bahnhofstraße Revue passieren. Seit dem 22.04.1971, war das Gerätehaus mitten in Baden Heimat der Feuerwehr, in den 49 Jahren kamen mehre Räume dazu. So wurde ein jugendraum angebaut und aus alten Garagen ist der Gruppenraum entstanden. 49 Jahre, eine stolze Zeit – waren viele Kameraden der Ortsfeuerwehr und auch alle drei Ortsbrandmeister dort nicht einmal auf der Welt. Doch im laufe der Zeit vergrößerte sich Baden als Ortsteil und auch die Ortsfeuerwehr Baden wuchs, grade in den 2000ern unter Albers Vorgänger Lutz Schröder wuchs die Einsatzabteilung, die Jugendfeuerwehr war Zeitweise die Mitgliederstärkste im Landkreis Verden und die Kinderfeuerwehr, heute ein wichtiger Bestandteil der Ortsfeuerwehr Baden wurde gegründet. Hier zeigte sich schnell, dass das Haus und das Gelände zu klein geworden ist. Kameraden zogen sich in der Fahrzeughalle oder der Dusche um, neuen Kameraden konnte kein Spind gegeben werden. Während laufender Einsätze mussten Kameraden aus dem Einsatz ausgelöst werden, parkten sie auf dem zu kleinen Parkplatz andere Kameraden, die zur Arbeit mussten, zu. Viele Erinnern sich hier noch auf spannende Parkplatz-Rocharden um Ihre Autos wieder frei zu bekommen. Zuletzt musste der Maschinist erst die Fahrzeuge aus der Halle fahren lassen, bevor die restliche Einsatzkräfte zusteigen durften.  Am Ende bedankte sich Albers bei all denen die an diesem Tag nicht anwesend sein konnten, den Mitarbeitern der Stadt Achim, der Stadt-Feuerwehr Achim mit all Ihren Ortsfeuerwehren, den Badener Vereinen und den anderen Hilfsorganisationen, mit den man ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Zum Schluss danke er noch den Badener Bürgern, die die Ortsfeuerwehr immer Unterstützten.

Bereits 2014 hinterlegte die Ortsfeuerwehr Baden bei der Stadt Achim den Wunsch eines der Grundstücke am neu entstandenen Gewerbegebiet an der Hainkämpe zu Reservieren. Ein Brandschutzbedarfsplan im Jahre 2015 unterstrich das, was für viele Kameraden und auch der Feuerwehrunfallkasse schon lange klar war, es musste dringend etwas passieren. Nach einer Machbarkeitsstudie 2016 war klar, ein Neubau muss her. Nach vielen treffen zwischen Orts- und Stadt Feuerwehr, Stadt Achim Architekten usw. konnte am 26.09.2018 endlich der Grundstein gelegt werden. Im März dieses Jahres war das Feuerwehrhaus schon fertig gestellt, lediglich der Einbau der Einbruchmeldeanlage verzögerte sich, auch durch die Corona Pandemie bis in den September.

Bürgermeister Rainer Ditzfeld bedankte sich bei dem Kameraden für ihre Geduld und zeigte sich stolz auf das geleistete, mit 2,35 Millionen wurde hier ein Bau für die Zukunft fertig gestellt. Über Monate zog sich die finale Fertigstellung des Gebäudes. Er erzählte dass nicht nur die Ortsfeuerwehr Baden mit den Hufen scharten, sondern auch die Nachnutzer des ehemaligen Gerätehauses warteten. Hier konnte eine Einigung mit dem Deutschen Roten Kreuz gefunden werden.  Auch Stadt-Brandmeister Frank Boblat zeigte sich sichtlich stolz. Täglich fuhr er in den letzten Monaten an dem Gebäude vorbei und er war traurig, dass dort weder Autos noch Fahrräder standen, Keine ehrenamtlichen Kräfte, die das Gerätehaus mit Leben ausfüllte. Hier stehe aber jetzt das modernste Gerätehaus im Achimer Stadtgebiet, ein Quantensprung für die Stadt-Feuerwehr Achim. Erstmals ist die wichtige „Schwarz-Weiß“ Trennung möglich. Dabei können die Einsatzkräfte ihre kontaminierte Einsatzkleidung in einem extra Raum vor der eigentlichen Umkleidekabine ablegen, eine Dusche nehmen und sich dann Umziehen. Am Ende berichtet Boblat noch von seinem Vorgänger Olaf Dykau, der damals schon sagte er wäre gerne bei der Einweihung dabei. Leider verweilt Dykau zurzeit im Urlaub und so richtete Boblat die Grüße von Dykau an die Ortsfeuerwehr Baden aus. Nach seiner Rede überreichte Frank Boblat den symbolischen Schlüssel an Michael Albers, der diesen direkt wie eine gewonnene Trophäe in die Luft reckte. Hiermit ist das Feuerwehrhaus ganz offiziell die neue Heimat der Ortsfeuerwehr Baden.

Nach der Übergabe des Schlüssel ließ es sich der ehemalige Ortsbrandmeister Lutz Schröder nicht nehmen dem Ortsbrandmeister Trio um Michael Albers, Phileas Fricke und Bengt Vast im Namen der Kameraden Danke für die letzten, sehr Anstrengenden Monate danke zu sagen. Dutzende treffen außerhalb der Dienste und Einsätze trafen sich die Drei mit Architekten, Vertretern der Stadt Achim und anderen am Bau entscheidenden Personen, Zeiten in der die Familien der drei zurückstecken mussten. Unter Applaus der Einsatzkräfte und Gästen überreichte er den Dreien jeweils ein kleines Präsent.

Bereits am Freitagabend ging der Umzug los, Samstagvormittag wurden die Möbel und Einsatzmittel wie Schläuche und Ölbindemittel ins neue Gerätehaus gebracht. Samstagmittag folgten dann die Kameraden der Gruppe B, der Einsatzgruppe für diese Woche. Alles unter Beachtung strenger Hygieneauflagen. Was diese Umzug schon sehr Speziell macht.

Am Ende bleibt nur noch die Frage nach der Jugend- und Kinderfeuerwehr zu beantworten. Corona hat hier einen ordentlichen Strich durch die Planung gemacht. Vor zwei Jahren dachten wir noch, wir könnten mit allen Kameraden, angeführt von einem Spielmannszug und umsäumt von vielen Gästen, Freunden und anderen Ortsfeurwehren zum neuen Haus gehen. Dies war jetzt alles nicht umzusetzen. Durch die Corona Pandemie ist der Dienstbetrieb in den Jugend- und Kinderfeuerwehr Abteilungen bis heute leider nicht möglich. Die Verantwortlichen arbeiten fieberhaft an Konzepten, diesen wieder aufzunehmen. Nur weil die Jugendfeuerwehr und die Kinderfeuerwehr an diesem Festakt nicht teilgenommen haben heißtes aber nicht, dass sie nicht Bestandteil der Ortsfeuerwehr Baden sind. Ganz im Gegenteil, der Nachwuchs ist das Herz der Ortsfeuerwehr Baden ohne das die Ortsfeuerwehr Baden nicht das wäre, was sie heute ist. Wir hoffen das auch die Jugendlichen und Kindern das Haus demnächst als neue Heimat einweihen können.